Wellness-Initiativen funktionieren nicht - warum?
Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist eine Milliarden-Dollar-Industrie. Aber sie scheint keine Auswirkungen zu haben.
Bei der Suche nach einer Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz liegt der Schwerpunkt häufig auf Maßnahmen auf individueller Ebene wie Resilienztraining, Achtsamkeit und Wohlfühl-Apps. Eine aktuelle Oxford-Studie, die im Januar 2024 veröffentlicht wurde, wirft ein Licht auf die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bei britischen Arbeitnehmern. Die Ergebnisse der Befragung von über 46.000 Personen in 233 Unternehmen veranlassen uns, unseren Ansatz zu überdenken. Die Studie zeigt, dass sich das subjektive Wohlbefinden der Arbeitnehmer trotz der Teilnahme an solchen Maßnahmen nicht wesentlich verbessert hat. Diese Erkenntnis wirft die Frage auf, ob diese Strategien die notwendigen Ressourcen bieten, um den Arbeitsanforderungen gerecht zu werden, oder ob sie nur an der Oberfläche kratzen und die zugrunde liegenden Arbeitsplatzbedingungen unberücksichtigt lassen.
Angesichts der Komplexität der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz ist Flemings Studie eine wichtige Mahnung: Um das Wohlbefinden der Mitarbeiter wirklich zu fördern, müssen unsere Strategien über individuelle Maßnahmen hinausgehen und eine ganzheitliche Sicht auf das Arbeitsumfeld umfassen. Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz, der sich auf systemische Veränderungen konzentriert, die die Ursachen von Stress und Burnout angehen.
Ein Achtsamkeitstraining hilft nicht weiter, wenn Sie für einen giftigen Chef arbeiten, Ihre Arbeitszeiten nicht selbst bestimmen können oder keinen Zugang zu einer guten Kinderbetreuung haben.
Lassen Sie uns dies als Anstoß für eine Diskussion nutzen: Reichen die derzeitigen Initiativen zum Wohlbefinden aus, oder ist es an der Zeit, unseren Ansatz zu überdenken, um sicherzustellen, dass sie wirklich den Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprechen?